Zahra zurück in der Schule

Zurück im Miteinander: Die Prüfungen meistern

Sieben Wochen haben die Teilnehmenden des Projekts „Hauptschulabschluss und Freiwilligendienst“ (HauF) jetzt schon zu Hause verbracht, während die Abendhauptschule aufgrund der Corona-Pandemie geschlossen war. Die Vorbereitung auf die Abschlussprüfungen musste nun größtenteils selbst organisiert werden, was für viele eine große Herausforderung war. Es fehlte oft an Laptops und der häusliche Raum war meist beengt. Außerdem entfiel die Motivation durch die Mitschüler*innen, Lehrer*innen und Arbeitskolleg*innen. Die Prüfungen finden bereits in zwei Wochen statt. Nur wer sie besteht, kann im Anschluss eine Ausbildung in der Pflege beginnen.

Seit zwei Wochen besuchen die Teilnehmenden nun wieder die Abendhauptschule. Zahra und Wozifa, zwei HauF-Teilnehmerinnen, berichten von ihren schwierigen Erfahrungen der letzten Wochen und ihrer Hoffnung, doch noch die Prüfungen zu meistern.

Zahra berichtet von ihrer persönlichen Erfahrungen in der Corona-Zeit :

Die ersten zwei Wochen der Corona Pandemie ging es mir sehr schlecht, weil ich plötzlich dachte, dass alle meine Träume  zerstört sind: Ich konnte weder meinen Freiwilligendienst weiter machen noch zur Schule gehen. Das war am Schlimmsten für mich! Ich musste oft an die alten Bewohner denken, die ich in meiner Dienstzeit kennengelernt habe. Wie kann sich plötzlich mein ganzes Leben so verändern? Und was passiert mit meinen Abschlussprüfungen? Ich hatte meine Motivation und Hoffnung richtig verloren.
Zum Glück bin ich dann wieder mit ein paar Freunden in Kontakt gekommen und das war für mich ein Neustart, sodass ich wieder das Leben – so wie es ist – genießen konnte. Ich war wieder am Lernen und hatte wieder meine Motivation und Glücklichkeit zurück. Nun gehe ich seit fast zwei Wochen wieder zur Schule. Das macht mich sehr zufrieden. Ich darf aber immer noch nicht wieder zur Arbeit gehen.
Der erste Schultag war etwas anders als ich gedacht habe! Wir wurden in zwei Gruppen aufgeteilt und mussten voneinander Abstand halten. Das war ein bisschen stressig. Trotz Corona schreibe ich bald meine Abschlussprüfung und ich hoffe, dass ich bestehen kann und so einen Schritt näher an mein Ziel komme.

Auch Wozifa erzählt von ihren letzten Wochen:

Ich fand es besser nicht zur Arbeit zu gehen, weil ich mehr als mich, die anderen schützen muss. Da ich im Altenheim arbeite, muss ich besonders darauf achten.

Zur Rückkehr in die Schule sagt sie:

Es war ein komisches Gefühl nach der langen Pause wieder in die Schule zu kommen. Wir haben viele Verhaltensregeln bekommen, an die wir uns halten müssen, z. B. Mundschutz tragen, bis wir in den Klassenraum gehen, Abstandsregeln von 1,5 Meter einhalten, jedes Mal wenn wir die Klasse betreten oder verlassen die Hände waschen. Außerdem wurde die Klasse in zwei Gruppen geteilt und wir haben vier neue Lehrer bekommen, da unsere alten Lehrer in die Risikogruppe fallen. Alles zusammen ist es eine anstrengende  Umstellung, aber man hat sich etwas daran gewöhnt. Wir lernen jetzt vermehrt die 3 Hauptfächer um uns auf die Abschlussprüfungen, die in ein paar Wochen sind vorzubereiten.