KiTa ohne Kinder: eine FSJ-lerin berichtet

Viele soziale Einrichtungen sind aufgrund der staatlichen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie aktuell geschlossen. Was machen die Erzieherinnen und Erzieher jetzt? Wie läuft es in einer Kita, wenn alle Kinder zuhause bleiben? Die FSJ-lerin Elisa Haack berichtet von ihrem Einsatz in einer Wiesbadener Kindertagesstätte und davon, wie ihr Arbeitsalltag in Zeiten der Corona-Krise aussieht.

Die Schließung der Kitas kam für uns sehr überraschend: Am Freitag vor der Schließung kamen bereits einige Eltern auf uns zu und meinten, dass nach dem Wochenende die Kitas bestimmt erst mal geschlossen bleiben, was ich – ehrlich gesagt – erst mal etwas belächelte.

Am darauffolgenden Montag saßen nun rund 20 Erzieherinnen ohne Kinder in einem Kindergarten, der wie ausgestorben war. Im ersten Moment war das etwas beängstigend. Nach einer ersten Gesprächsrunde, in der wir erstmal alle wichtigen und aktuellen Informationen erhielten, legten wir direkt damit los aufzuräumen. Mit den zwei Kolleginnen aus meiner Gruppe beschloss ich, dass wir eine Veränderung in der Gruppe wollen, etwas Positives für die Kinder, wenn sie zurückkommen. Wir fuhren noch am selben Tag in den Baumarkt und kauften Wandfarbe und andere Utensilien. Schon am Dienstag renovierten wir also unseren Gruppenraum und überlegten uns eine neue und bessere Anordnung der Möbel. An den darauffolgenden Tagen misteten wir aus, holten neue Spiele aus den Schränken, bestellten Dinge, die wir für die Gruppe benötigen, putzten Fenster und vieles mehr. Auch in den anderen Gruppen gab es enorme Veränderungen.

Im ganzen Haus herrscht ein großes Treiben, jeden Tag gibt es Veränderungen und man kommt mit den Kolleginnen und Kollegen ganz anders in Kontakt, auf einer anderen Ebene. Natürlich wird auch hier im Haus streng auf Hygiene und Sicherheitsabstand geachtet und dennoch habe ich das Gefühl, die Menschen hier ganz anders kennenzulernen. Das kann auch an unserer täglichen Frühbesprechung liegen, in der wir jeden Tag die neusten Informationen bekommen und jede und jeder erzählt, wie es ihm heute geht und was ihn aktuell beschäftigt. Auch in der 3. Woche haben wir immer noch sehr viel zu tun und finden täglich neue Dinge, die erledigt werden könnten, allerdings arbeiten viele von uns mittlerweile im Home-Office.

Ehrlich gesagt, freue ich mich sehr darauf, wenn die Kinder zurückkommen und endlich wieder Leben hier in der Kita Klarenthal einkehrt, denn wir haben so viel geschafft und so viel vorbereitet, dass ich unglaublich gespannt bin auf die Reaktionen der Kinder.